Minenverlegesystem 85

Das Minenverlegesystem 85 wurde Mitte der 1980-er Jahre in die Bundeswehr eingeführt. 2011 wurde das System ausgemustert. Zwischen 2017 und 2019 wurde das System wieder reaktiviert. Ursprünglich wurden 282 Verlegesysteme beschafft. Reaktivert wurden, je nach Quelle, 8 oder max. 25 Einheiten.

Das System besteht aus Panzerabwehr-, Prüf- und Exerzierminen und dem Minenpflug Verlegesystem 85.

Verwendet werden in Schweden entwickelte und produzierte Minen vom Typ DM31, teilweise auch in Deutschland produziert. Je nach Variante können die Minen wiederaufnehmbar, mit Aufnehmeschutz, mit festlegbarem Zeitpunkt der Selbstzerstörung, oder mit Aufnehmeschutz und Selbstentschärfung, nach ca. 40 Tagen entschärfen sich die Minen und markieren ihre Position, versehen sein. Die Minen sind mit Druck- und Elekto-magnetischem Zünder ausgerüstet. Prüfminen, in Orange, werden zum Testen der korrekten Funktion des Minenlegers und Überprüfung der Einstellungen vor Beginn des Minenverlegens benutzt. Exezierminen, ohne Sprengstoff, werden zum Trainieren benutzt.

Der Minenpflug ist ein ungebremster 1-achs Anhänger. Die Minen werden über eine Minenrutsche vom Zugfahrzeug zur Verlegeeinrichtung transportiert. Die Hebe-, Ausfahr-, Räum- und Fördereinrichtung besteht aus den Baugruppen Pflug und Einebener. Wird der Pflug unter die Erdoberfläche gesenkt reisst er eine Furche für die Minen. Er enthält eine Rutsche über die die Minen abgelegt werden. Der Einebener hinter der Rutsche schliesst die Furche wieder. Für die offene Verlegung wird der Pflug über der Erdoberfläche gehalten und der Einebener in Transportstellung gelassen. Für die Steuerung der Verlegeeinrichtung verfügt der Anhänger über eine Hydraulikanlage mit einem autarken Dieselaggregat. Der Bediener der Verlegeeinrichtung hat ein Steuerpult und einen Sitz auf der rechten Radabdeckung. Bei den reaktiverten Systemen wurde die Sitzschale gegen einen Sitz mit Rückenlehne ausgetauscht.

Die Minen können offen oder verdeckt verlegt werden. Bei der verdeckten Verlegung ist eine Tiefe von max. 20 cm möglich. Es können drei Verlegeabstände eingestellt werden.

Als Zugfahrzeuge wurden LKW 7t mil gl, LKW 10t mil gl (ohne Kran) oder LKW 15t mil gl Multi verwendet. Das Zugfahrzeug transportiert die Minen in Gitterpaletten, Minenverpackungen, mit je 90 Stück. Abhängig vom Fahrzeug werden 6 oder 8 Gitterpaletten transportiert. Dabei sind die so auf der Pritsche platziert, dass sich in der Mitte ein Gang bildet. Ein Soldat nutzt diesen Gang, um beim Verlegen Minen auf die Minenrutsche zu legen. Um die benötigte Zugkraft für die verdeckte Verlegung zu erreichen, müssen LKW 7t Gleitschutzketten aufziehen. Je nach Geländeverhältnissen ist das auch für die größeren Fahrzeuge möglich.

Bedienung2 Mann
max. Marschgeschwindigkeit80 km/h
durchschnittliche Verlegegeschwindigkeit
verdeckt2 km/h
offen4 km/h
max. zulässige Verlegegeschwindigkeit
Verlegeabstand 5,0 m7 km/h
Verlegeabstand 7,5 m10 km/h
Verlegeabstand 15 m20 km/h
Verlegeleistung bei 4 Minenreihen
offen1000 m/h
verdeckt500 m/h
Gefechstgewicht2,9 t
max. Marschgeschwindigkeit80 km/h
Abmessungen
Länge5,30 m
Breite2,50 m
Höhen2,20 m


Minenverlegeanhänger
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, Transportstellung, abgedeckt
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, Pflug abgesenkt, Einebener angehoben, offene Verlegung
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, Pflug abgesenkt, Einebener abgesenkt, verdeckte Verlegung
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, Steuerpult
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, Dieselaggregat
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, verdeckte Verlegung, LKW 7t mil gl
Minenverlegeanhänger

Minenverlegeanhänger, LKW 15t mil gl Multi
Minenverlegeanhänger

Minenverlegesystem 85, Minenverpackung
Minenverlegeanhänger